E-Bike oder ein konventionelles MTB?

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E-Bike kaufen, ausleihen? Bin ich zu jung dafür?

E-Bike Tour

Eine E-Bike Tour ist auch mit geringem Trainingsaufwand mit Spass durchführbar

Der typische Tag eines MTB-Guides, ich fahre mit einer Gruppe auf den Berg. Wir legen eine Pause ein und sinnieren über den Sinn und Unsinn. Da begegnen wir ständig interessierten Menschen. Wir werden als E-Biker erkannt. Als erstes höre ich immer: “wow, ein schönes Radl” dann kommt: ” wie schwer ist es denn?” Und meist heißt es dann auch “wieviel Watt hat denn der Motor, 500, Bosch?”

Hier kann ich beinahe Verkaufsgespräche führen, da ist absolut der falsche Platz dafür. Daher bleiben wir meist weiterhin bei unserem Sinnieren und Small-Talk. Diese Myhten gehören aber dennoch aus dem Weg geräumt, denn ein interessierter Radfahrer, Mountainbiker, E-Biker, was auch immer – ein 2-Rad Fahrer, soll wissen, was für ein Sportgerät er sein eigenes nennen will und vor allem, ist es denn überhaupt das Richtige für seinen Anwendungszweck. Dieses Argument ist für mich überhaupt das Kaufentscheidende.

Ein Bike / E-Bike… muss mich in erster Linie optisch ansprechen, sonst bin ich nicht bereit, einen Haufen Geld dafür hinzublättern.

leichtes Cross Country Bike

Cross Country Hardtails bringen zwischen 8-10kg auf die Waage

Wie schwer ist es denn?” Dieser Mythos kommt noch aus den Anfängen des Mountainbikens, wo es großteils darum gegangen ist, den Berg nach oben zu erklimmen. Runter sind wir alle irgendwie mehr oder weniger heil angekommen. Der Mountainbikesport hat sich heute gewandelt, es gibt so viele Richtungen: Cross-Country, Marathon, Bike-Bergsteigen, Touren, Enduro, Downhill…. Und alle haben deren Daseinsberechtigung. Das Gewicht spielt beim Cross-Country Rennen eine Rolle, bei einem Hardtail oder Marathon Fully, das dafür ausgelegt ist Höhenmeter hinaufzufressen. Der Spaß bergab hält bei so einem Bike zB. in Grenzen.

Der größte Teil der Mountainbiker sind Allroundsportler, die ein Sportgerät für alle Einsatzzwecke haben wollen. Beim Kauf muss man sich mit vielen Daten auseinandersetzen. Laufradgrösse, Rahmengrösse, Reifen, Lenkwinkel, welche Übersetzung, Bremsen, Federweg, und, und…. Der Dschungel ist unendlich und verwirrend. Ein Riesenvorteil ist, wenn man sein eigenes Fahrkönnen und Fahrabsichten bereits von vorneherein weiss, sich ein paar Produkte anschaut, sich aufs Bike draufsetzt. Im guten Fachhandel kann man die Bikes vorher schon Probefahren, das wäre optimal, danach kann man die richtige Kaufentscheidung treffen. Geld für etwas ausgeben, das man dann nicht entsprechend nutzen kann, ist viel zu schade und vor allem zu teuer. Und das gilt hier für alle Arten von Bikes – ich unterscheide nicht zwischen einem E-Bike oder einem konventionellen MTB. Das gilt generell für alle.

Da ich seit einem Jahr das Glück habe, mit einem Rotwild Enduro E-Bike die Wege zu befahren, kann ich als Sportler sagen, es gibt nichts, was ein konventionellen Mountainbike besser kann als ein gutes E-Bike (hier spreche ich von einem Elektro Mountainbike). Im Gegenteil, mein E-Bike kann alles genauso gut nur um einiges besser!!!

Als nächstes die Leistung: hier muss man zwischen der Leistung des Motors unterscheiden, diese wird im Drehmoment objektiv gemessen, und die Kapazität der Batterie, die dann unseren Motor einspeist. In meinem Fall ist es ein Rotwild E+ mit Brose Drive-S Motor mit 90Nm Leistung, die Batterie hat eine Kapazität von 660Wh.

 

E-Bike tragen

Ein E-Bike kann alles besser, bis auf solche Zaunübergänge, und das kann man trainieren!

Vorteile eines E-Bikes

Die Vorteile liegen ganz auf der Hand. Nicht jeder hat die Zeit und Motivation im Februar mit dem Training anzufangen, um im Sommer die 1500 Hm aufs Wiedersberger Horn zu treten. Mit einem E-Bike kommt man aber da hin, man schwitzt zwar auch, aber man kommt hin. Die Frage, ob man da hinauf kommt, stellt sich gar nicht. Das ist für jeden besser. Selbst für den Hüttenwirt, der sich über volle Terrassen freuen darf.

Hinterrad versetzen mit einem E-Bike

Bergab muss man mit einem E-Bike keine Kompromisse eingehen!

Die jungen Biker, die einfach gerne die Singletrails hinunterfahren und deren Spass im abfahrtsorientierten Biken suchen, für sie sind die E-Bikes ein Segen. Es gibt überhaupt keinen Grund für einen jungen Sportler, sich über asphaltierte Serpentinen in der brütenden Hitze 3 std. lang hinaufzuplagen, wenn man den Spass bergab mit einem gut zusammengestellten E-MTB (Enduro zB.) gleich empfinden kann. Man schafft den Aufstieg in einem Bruchteil der Zeit und kann sich 2-3x auf die Abfahrt freuen.

Bergauf steht man oft vor einer steilen Rampe, wenn diese dann noch mit Geröll, Stufen und engen Kehren übersät ist und dann auch noch länger als 50-60m ist, da werden wir – egal wie gut trainiert – bei 190 Puls bald in die Knie gehen. Ein E-Bike gibt mir persönlich genau an solchen Stellen den nötigen Zusatzschub, damit meistere ich jede Rampe, jede Stufe, jedes Gelände problemlos.

Das Gewicht: dieses Merkmal ist beim E-Bike auch durchaus eines, mit dem man sich auseinandersetzen sollte. Es hängt direkt vom Typ des Bikes ab: wie robust ist es gebaut? Wieviel Federweg will ich nutzen? Wie Robust sind meine Reifen (können leicht 1-2kg mehr ausmachen)? Wie gross ist die Batterie, die ich permanent mitschleppen muss?? Wenn man diese Faktoren heranzieht, stellt man fest, dass das Gewicht direkt mit den Leistungsdaten des Sportgeräts zusammenhängt – Denn von nix, kommt ja nix!

 

mein Fazit: Teste ein E-Bike, bevor du dir dein Urteil bildest, denn danach sind wir alle gescheiter 😉

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